KISS-Konsortialtreffen bei mga in Berlin
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Bis zum planmäßigen Ende des Forschungsprojektes „KI-gestützes Rapid Supply System“ (KISS) im Mai 2025 bleiben noch gut 9 Monate. Zeit für die Mitglieder des Konsortiums, abermals Zwischenbilanz zu ziehen. Dazu treffen sich Vertreter:innen von Instituten, Universitäten und Unternehmen schon fast traditionell bei einem der Konsortialpartner. Die Rolle des Hosts übernahm diesmal mga in Berlin.
Der Spätsommer zeigte sich von seiner besten Seite, als in Berlin-Marienfelde die Konsortialpartner routinemäßig zusammen fanden. Auf der Agenda standen zwei Tage intensiver Austausch über bisher erreichte Meilensteine, aktuelle Entwicklungen und noch zu bewältigende Herausforderungen. Einmal mehr zeigte sich, dass es kein einfaches Unterfangen ist, additive Fertigung und künstliche Intelligenz auf sinnvolle Art zusammenzubringen. Nichtsdestotrotz konnten alle Projektpartner zeigen, dass sie unvermindert am Erfolg des Vorhabens arbeiten. Besonders deutlich wurde das bei der Keynote des InfAI, dessen Mitarbeitende die aktuelle Version der Semper-KI vorstellten. Diese verfügt nun über eine deutlich gesteigerte Funktionalität und lässt erkennen, wohin die Reise führen wird. Das liegt nicht zuletzt am weiter verfeinerten User Interface, mit dem es Nutzenden der Plattform möglichst einfach gemacht werden soll, ihre Vorhaben umzusetzen. Zentrales Element ist dabei der von USU entwickelte ChatBot, der als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine die Kommunikation übernimmt. Seine Kernaufgabe liegt in der Bedarfserfassung der zu fertigenden Bauteile sowie Beratung, damit es später keine bösen Überraschungen gibt.
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Das Referenzmodell: ein 3D-gedruckter Showcase
Sprichwörtlich Gestalt angenommen hat auch das am Fraunhofer IWU entwickelte Referenzmodell. Dabei handelt es sich um ein 3D-gedrucktes Objekt, mit dem Fertiger ihre Qualität unter Beweis stellen sollen. Die Idee dahinter: Wer als Fertiger Teil des Netzwerkes werden will, muss zumindest initial einmal dieses Bauteil drucken und zur Überprüfung einsenden. Aufgrund seiner geringen Abmaße kann es dabei in bestehende Baujobs – also Druckvorhaben – integriert werden, wodurch der Aufwand auf ein Minimum reduziert wird. Auf gerade einmal rund 10 x 10 cm können dann alle relevanten Druckverfahren überprüft werden. Neben vielen Faktoren sind natürlich Überhänge von besonderem Interesse, aber auch die Qualität der Nachbearbeitung wird begutachtet. Dabei geht es jedoch nicht darum, einen Fertiger in „gut“ oder „schlecht“ einzuordnen, sondern dessen Alleinstellungsmerkmale zu ermitteln und im Prozess entsprechend zu gewichten.
Die Lieferketten: eine „Never ending story“
Spätestens seit der COVID-19-Pandemie ist der Begriff der „Resilienz“ den meisten Menschen ein Begriff. Im Rahmen von KISS spielt sie eine zentrale Rolle, zielt das Projekt doch darauf ab, widerstandsfähige Wertschöpfungsketten zu etablieren. Wie empfindlich diese auf Störungen reagieren, wurde in den Pandemiejahren an zahlreichen Stellen deutlich. In den Keynotes der Technischen Universität Chemnitz, der Westsächsischen Hochschule Zwickau und von trilogIQa wurde abermals deutlich, das unsere globalisierte Welt auf unzähligen Ebenen miteinander verzahnt ist. Dieses Geflecht in das Projekt zu integrieren ist zwar eine Mammutaufgabe, doch seit dem letzten Konsortialtreffen gibt es auch hier Fortschritte.
Die Daten: Weit mehr als 0 und 1
Grundlage für jede Künstliche Intelligenz sind natürlich Daten. Je besser diese sind, desto besser lässt sich eine KI trainieren und desto besser sind die später zu erzielenden Ergebnisse. Diesem Themenfeld widmen sich seit Projektstart NRU und DATEV, die ebenfalls ihre Fortschritte präsentierten. Für Laien ist die reine Anzahl an Datenpunkten kaum mehr zu erfassen. Doch um Wertschöpfungsketten abzubilden, sind vor allem Daten über Geschäftsbeziehungen, die DATEV ins Projekt einbringt, unverzichtbar.
Das Marketing: Präsenz offline und online
Im Projekt KISS tritt smart3 neben mga als Multiplikator auf und zeichnet für die Vermarktung mitverantwortlich. Gemeinsam mit Kolleginnen der TU Chemnitz sowie des InfAI wurde ein detaillierter Kommunikationsplan ausgearbeitet, mit dem die Sichtbarkeit des Vorhabens weiter erhöht werden soll. In den letzten Monaten sollen vor allem digitale Kanäle verstärkt genutzt werden. Aber auch offline wird KISS zu sehen sein. Das nächste Mal bereits im November, beim smart materials Summit. Für Anfang 2025 stehen dann auch Auftritte auf Fachmessen an. Nähere Informationen dazu folgen rechtzeitig.
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